Liebe Eltern der Kita Kitzelstein!
Wir möchten uns zuerst einmal bei Ihnen ganz herzlich bedanken, dass Sie den schon über drei Wochen dauernden Streik so gut mittragen. Wir wissen, dass mit zunehmender Dauer des Arbeitskampfes es immer schwieriger wird, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. Wir können Ihnen leider keinen Fahrplan für den Streik geben, da auch wir täglich auf ein Entgegenkommen der Arbeitgeber warten und hoffen. Auch wir haben Sehnsucht nach Ihren Kindern und würden gerne unsere Arbeit wieder aufnehmen. Dennoch bitten wir Sie um Verständnis für unseren Streik. Obwohl kein ausreichendes Angebot der VKA vorliegt, beginnen endlich die Verhandlungen. Der Ausgang ist allerdings ungewiss, so dass wir keine andere Möglichkeit sehen, als unseren Streik fortzusetzen.
Die Forderungen der GEW sind für uns wichtig, weil:
- Wir haben ein massives Nachwuchsproblem und eine große Fluktuation von neuen, jungen Kolleginnen.
- Langfristige Einstellungen werden immer schwieriger .
- Neue Einarbeitungen sind dadurch immer wieder nötig und für die Kinder bedeutet es, dass neue Bezugspersonen ständig wechseln.
Deshalb muss der Beruf attraktiver werden, dann wird es vielleicht möglich sein ausreichend Personal und auch männliche Erzieher in unserer Einrichtung einzustellen.
Manche Kolleginnen sind zudem doppelbelastet, da sie einen Nebenverdienst brauchen.
Viele Jahre haben wir Fortbildungen und Zusatzqualifikationen engagiert auf uns genommen, sowohl zeitlich als auch finanziell, z.B.: Sprachförderung, Musikkindergarten, Psychomotorik, Praxisanleitung
Zur Vervollständigung des Zertifikatsheftes haben wir regelmäßig Fortbildungen an Wochenenden besucht, damit der laufende Kindergartenbetrieb nicht gestört wird. Materialien und Fachliteratur werden durch Budgetbegrenzung oft persönlich finanziert. Dies alles ist jahrelang ohne Aufwertung und finanzielle Anerkennung geschehen.
Nun fordern wir eine berechtigte Wertschätzung auch finanzieller Art!
In unserer Einrichtung bieten wir vielfältigste Angebote an: Musikkindergarten, Bewegungspädagogische Angebote, Sprachförderung, Schlaumäuse, Lernwerkstatt, Alte Hasen-Programm, …
Wir stellen generell fest, dass durch die Dauerbelastung immer häufiger Erzieherinnen erkranken, so dass einzelne Zusatzangebote leider immer wieder ausfallen müssen und Kolleginnen immer wieder flexibel auf die neue Personalsituation reagieren müssen.
Deshalb fordern wir gemeinsam mit den Gewerkschaften, dass sich auch die Rahmenbedingungen ( wie Gruppengröße, Personalschlüssel, Leitungsfreistellung, Qualität der Fortbildungen etc.) zu unserem Vorteil aber auch zum Wohle der Kinder verändern.
Jetzt reicht es!
Wir brauchen eine Aufwertung für ALLE im Erziehungsdienst tätigen und nicht nur wie von Arbeitgeberseite vorgeschlagen für einzelne Berufsgruppen. Insbesondere unsere Kinderpflegerinnen und Sozialassistentinnen, die täglich weit mehr leisten, als sie entlohnt werden, müssen auch von einer Aufwertung profitieren.
Dafür kämpfen wir bei Kundgebungen, Demonstrationen, regelmäßigen Gesprächen und Treffen mit anderen Einrichtungen und Gewerkschaften, bei Aktionen, wie z.B. Flashmob, oder Plakataktionen, die auch am Kindergarten aushängen.
Wir werden nicht müde, auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen, um eine bessere Zukunft für unsere Kinder gestalten zu können. Denn eins ist sicher, es muss sich etwas ändern und zwar jetzt.
Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei Ihnen für Ihr Verständnis bedanken.
!!Das unterstützt unseren Arbeitskampf sehr!!
Sie können uns auch unterstützen und den Arbeitskampf vorantreiben, indem Sie sich direkt an die
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA)Allerheiligentor 2-4
60311 Frankfurt
wenden.